Der eigene Schrebergarten

Früher dienten Schrebergärten hauptsächlich der Versorgung mit frischem Obst und Gemüse. Heute werden in diesen grünen Refugien auch Orte der Erholung geschaffen, die meist das beliebteste Ausflugsziel sind. So verbringen vor allem Familien mit Kindern und Senioren die Wochenenden in ihrem Kleingarten. Allerdings entdecken auch immer mehr junge Leute, gerade in den Großstädten, den Schrebergarten für sich um hier ihre eigene grüne Oase zu gestalten, sich vom Trubel der Stadt zu erholen und selbst Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten.

gesetzliche Vorschriften

Das Bundeskleingartengesetz und die Kleingartensatzungen oder –ordnungen regelnmeist sehr genau, was in den Gärten erlaubt ist und was nicht.
Grundsätzlich dürfen Schreberlaubenzum Beispiel laut Bundeskleingartengesetz nur maximal 24m² groß sein und nicht zur dauerhaften Bewohnung genutzt werden. Längere Aufenthalte können zudem durch teilweise fehlende Strom-, Trink- und Abwasseranschlüsse erschwert werden. Allerdings ist die von Anlage zu Anlage sehr unterschiedlich.

Zudem ist in den Satzungen oft festgehalten, wie viel der Grünfläche des Gartens bewirtschaftet werden muss. Hier sollte man sich also vorher genau informieren.

Die Lauben-Nutzung bestimmt die Einrichtung

Bereits bei der Auswahl des Gartenhauses aus Holz oder in Massivbauweise, sofern nicht schon eins auf der Parzelle vorhanden ist, sollte man genau abwägen, wie und wie oft man die Schreberlaube nutzen will. Steht neben der Erholung das Gärtnern im Vordergrund, wird zusätzlich zum Geräteraum Arbeits- und Abstellfläche, wie ein großer Pflanztisch und mindestens ein Regal für Saatgut und Pflanzgefäße, benötigt. Auch Flächen für lagerfähiges Obst und Gemüse müssen dann ausreichend vorhanden sein.

Sind Kinder mit dabei, sollte es Spielmöglichkeiten in der Schreberlaube geben. Immerhin kann das Wetter kurzfristig umschlagen und dann stellen Malen und Basteln, vielleicht sogar mit Naturmaterialien aus dem Garten, eine abwechslungsreiche Beschäftigung dar.

Die Einrichtung sollte immer Funktionalität und Bequemlichkeit bieten, wenngleich die Laube meist nur als Wetterschutz dient. Gerade, wenn es sich eine große Familie über Nacht im Gartenhaus gemütlich machen will, sorgen Hochbetten, Schlafsofas oder praktische Schlafnischen für genügend Bewegungsfreiheit am Tag. Überhaupt sind kompakte und zusammenklappbare Campingmöbel eine Alternative zu Holzmöbeln aus dem Möbelhaus oder Gartenmöbeln, die im Gartenhaus zu groß sein können, wenn es darum geht, den verfügbaren Raum sinnvoll auszunutzen. Kleine Dekorationen und eine farbige Wandgestaltung tragen zur Gemütlichkeit und optischen Raumeinteilung bei. Einzelne Wohnbereiche lassen sich aber auch durch deckenhohe Schränke oder Regale, die gleichzeitig viel Stauraum bieten, geschickt abtrennen.

Kochen und Sanitäranlagen

Eine kleine Kochnische oder ein mobiler Grill sorgt für das leibliche Wohlbefinden. Ob man sich für eine Miniküche mit Herd, Kühlschrank und Spüle oder für Standgeräte und Küchenschrank entscheidet, hängt vom eigenen Kochverhalten und einem Stromanschluss ab. In einem größeren Kochbereich lässt sich die Ernte gleich verarbeiten und bei Bedarf haltbar machen. Bei fehlendem Stromanschluss können Solaranlagen oder der Gang zum Campingausrüster hilfreich sein. Gaskocher, Kühlboxen oder eine komplette Campingküche bieten alles für eine sehr Platz sparende Küche im Kleingarten.

Nicht in jeder Schrebergarten-Anlage bestehen Trinkwasseranschlüsse. Die Trinkwasserversorgung muss dort über lebensmittelechte Kanister, in denen man Trinkwasser mitbringt, erfolgen.

Die Hygiene darf natürlich auch im Schrebergarten nicht zu kurz kommen. Abwasser sollte aber nicht einfach im Garten oder in der freien Natur entsorgt werden, die enthaltenen Seifen- oder sonstigen Rückstände können das Pflanzenwachstum und die Bodenlebewesen schädigen. Eine Möglichkeit für die Abwasserentsorgung sind abflusslose, unterirdische Sammelgruben, die regelmäßig durch ein Fachunternehmen geleert werden müssen. Ist so eine Sammelgrube vorhanden, kann durchaus eine herkömmliche Toilette installiert werden. Aber häufiger finden Campingtoiletten Anwendung, wobei es hier inzwischen auch gewisse „Luxusmodelle“ gibt, die einfach und hygienisch sind (Zu finden unter anderem auf campingtoilette-guenstig.de).

Zum Duschen gibt es neben der Gartenschlauch-Variante auch die Möglichkeit eine Solardusche einzubauen. Der Pluspunkt liegt hier dann ganz klar beim warmen Wasser, das dann zur Verfügung steht.

Tipp: eine Solardusche kann mit einem schwarzen Kanister auch selbst gebaut werden. Merh Infos dazu gibt es hier.

Der Erholungsgarten

Im Erholungsgarten will man die Natur und die frische Luft genießen. Daher wird oftmals ein pflegeleichter Garten bevorzugt. Bei der Gartenplanung darf aber die Drittelung nicht vergessen werden. Das heißt, jeweils ein Drittel der gepachteten Parzelle muss für typische Kleingartenarbeiten (Obst- und Gemüseanbau), Erholungsflächen (Rasen und Zierpflanzungen) und für bauliche Nutzflächen (Gartenlaube und Wege) eingeplant werden. Mit etwas Geschick gehen diese Bereiche fließend ineinander über. Damit sich im Erholungsgarten die ganze Familie wohlfühlt, dürfen mobile Kinderspielgeräte oder aufblasbare Planschbecken nicht fehlen.

Für viele Menschen ist die Selbstversorgung ein entspannender Gegenpol zum Alltagsstress. Vielfach wird dabei naturgemäßes Gärtnern mit Verzicht auf Kunstdüngern und chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln betrieben. So finden Mensch und Tier einen gesunden Rückzugsort, der der Arterhaltung dient. Auch die Kultivierung alter Obst- und Gemüsesorten, die so nicht mehr im Lebensmittelhandel zu finden sind und von beinahe vergessenen heimischen oder exotischen Zierpflanzen sorgt im kleinen Rahmen dafür, dass die natürliche Vielfalt erhalten bleibt.

In Kleingärten kann man sich selbst verwirklichen und sein Stückchen Land im Prinzip so bewirtschaften, wie man es will. So kombinieren Pflanzenliebhaber und Ziergärtner ihre üppigen Staudenrabatten mit dekorativem Gemüse oder Beerenobst. Gärtner mit einem Hang zur formalen Gestaltung fassen ihre Beet mit niedrigen Buchsbaumhecken ein. Denn der Gestaltung des Erholungsgartens und eventuell der Kleintierhaltung werden nur durch die Vereinssatzungen Grenzen gesetzt, falls es Pflanzenlisten oder sonstige Beschränkungen gibt.